Mit einem 2:0-Heimsieg gegen den TSV Berg II sicherte sich der SV Reute am letzten Spieltag den direkten Klassenerhalt und krönte damit eine fulminante Aufholjagd nach der Winterpause.

Mit nur sieben Punkten ging der SV Reute nach 16 absolvierten Begegnungen in die Winterpause, der Klassenerhalt schien in weite Ferne gerückt und fast aussichtslos. Mit Thomas Kytka gelang dem SVR ein absoluter Glücksgriff auf der Trainerposition, als Nachfolger für Harry Lutz gab er seiner neuen Truppe ganz klar den Klassenerhalt als Ziel vor und hauchte dem Team neues Selbstbewusstsein ein. Die überaus unglücklich verlaufene Vorrunde mit vielen Nackenschlägen wurde abgehakt. Er orientierte sich dabei nicht an den direkten Tabellennachbarn, sondern blies zum Angriff auf die bereits weit entrückten Mannschaften Ankenreute und Bodnegg. Verein und Mannschaft investierten unheimlich viel in die Vorbereitung, mit vereinten Kräften sollte die Mission Klassenerhalt angegangen werden. Und am Samstagnachmittag war es tatsächlich vollbracht, glänzende 23 Punkte unter Kytka’s Regie in den restlichen zwölf Saisonspielen reichten zum direkten Klassenerhalt. Das Team um den sportlichen Vorstand Matthias Ortner belohnte sich mit einer tollen mannschaftlichen Geschlossenheit für die ganzen Mühen und Aufwände nach der Winterpause. Der SV Reute bleibt damit seit mittlerweile fast 50 Jahren auch weiterhin in der Kreisliga A, unterbrochen durch die drei Gastspiele in der Bezirksliga.

Da auch bei Anpfiff zum letzten Saisonspiel noch keine Klarheit über die Anzahl der Absteiger herrschte, brauchte Reute im Spiel gegen den Tabellendritten aus Berg einen weiteren Sieg und agierte bei unangenehm heißen Temperaturen von Beginn an hochkonzentriert. Aber auch den Gästen merkte man an, dass diese zum Saisonabschluss nochmals ein Erfolgserlebnis und den dritten Tabellenrang verteidigen wollten. Nach knapp einer halben Stunde spritzte Patrick Schneider in einen Querpass und hatte anschließend freie Fahrt auf das Gästetor. Ganz cool umkurvte er den Keeper und traf zur umjubelten Führung. Mit diesem knappen Vorsprung ging es auch in die sehnlichst erwartete Halbzeitpause, in der man den Flüssigkeitsvorrat wieder auftanken konnte. Bereits während der ersten Halbzeit hatte der umsichtige Schiedsrichter Trinkpausen angeordnet. Nach dem Seitenwechsel folgte eine starke Phase des TSV Berg, Reute hatte jetzt einige Zeit Mühe gegen den stärker werdenden Druck der Gäste und war nicht mehr so richtig in der Partie. Nach wie vor kämpfte das komplette Team jedoch vorbildlich und verteidigte den Vorsprung. In der Schlussphase stellten die Berger sogar noch um und drängten auf den Ausgleich. Doch dann schaffte Reute die Vorentscheidung: Auf Zuspiel von Johannes Freßle bot sich Patrick Schneider aus gut zwanzig Meter die Möglichkeit zum Abschluss und mit einem tückischen Aufsetzer überwand Reutes Spielführer den Torhüter. Riesenjubel auf Reutener Seite zehn Minuten vor Spielende, doch noch galt es den Vorsprung final einzutüten. Kurz nach dem 2:0 musste Johannes Freßle mit der Ampelkarte vom Feld, aber auch in Unterzahl ließ das Team von Thomas Kytka nichts mehr anbrennen. Nach dem Schlusspfiff brachen am Durlesbach alle Dämme und der direkte Klassenerhalt wurde frenetisch bis weit in die Nacht hinein gefeiert. Das kleine “Fußballmärchen” am Reutener Durlesbach war tatsächlich wahr geworden.

Aufstellungen:
SV Reute: Benjamin Denzel, Max Schmidberger, Sven Patent, Johannes Freßle, Markus Sonntag, Patrick Schneider, Matthias Harfmann, Timo Schüle (57.Benjamin Gärtner), Dennis Lenuweit (77.Manfred Miller), Patrick Bentele, Safet Hyseni (46.Marcel Stärk). ETW: Jacob Schuhmacher.
TSV Berg II: Daniel Herrmann, Thomas Lauinger, Hannes Schneider, Sebastian Saile, Sebastian Schmid, Marvin Schmid, Stefan Welsch, Marius Eberle (69.Marius Schmid), Fabian Schnitzer, Wilfried Hartmann (61.Dennis Bogenrieder), Jeremias Wunderlich. Kader: Daniel Dermühl, Elias Müller, Simon Schmid.

Tore: 1:0 Patrick Schneider (26.), 2:0 Patrick Schneider (78.).

Schiedsrichter: Michael Jahnel (SV Bolstern).

Zuschauer: 110.