Interview mit den A-Juniorentrainern – die Hoffnung auf den Klassenerhalt lebt

Die A-Junioren der JSG Reute/Bad Waldsee bestreiten die zweite Saison in der Bezirksstaffel und mussten im Sommer zahlreiche Leistungsträger der Aufstiegssaison ersetzen. In der Hinrunde konnte die JSG mit fast allen Gegnern gut mithalten, die Punkteausbeute zur Winterpause ist allerdings mager. SVR-online hat sich mit den beiden A-Juniorentrainer Sven Sürgand und Thomas Müller unterhalten und nach der Stimmungslage im Team erkundigt.

SVR-online: Dass die zweite Saison in der Bezirksstaffel ziemlich schwierig wird, war von vornerein klar. Wichtige Leistungsträger der Aufstiegsmannschaft sind zu den Aktiven aufgerückt. Wie fällt Euer Fazit nach der Vorrunde aus?

Thomas Müller: Wir haben in unserer A-Juniorentruppe lauter nette, talentierte und vor allem sehr engagierte Jungs. In vielen Vorrundenspielen haben wir leider Lehrgeld bezahlt, zu viele Fehler und mangelnde Chancenverwertung waren unter anderem die Gründe dafür, dass wir nicht besser abgeschnitten haben. Leider haben wir oft auch nicht die nötige Portion Glück gehabt, die es ab und an auch mal braucht.

Sven Sürgand: Wir hatten sicher einen hohen Qualitätsverlust mit den Spielern, die von den A-Junioren zu den Aktiven aufgerückt sind. Viele davon sind ja schon feste Bestandteile in ihren jetzigen Mannschaften (SV Reute, FV Bad Waldsee, SV Haisterkirch) geworden. Dies darf aber keine Ausrede sein. Wir wussten, dass es schwer wird, da wir mit einem sehr jungen unerfahrenen Kader in die Saison gegangen sind. Im Bezirk Bodensee gibt es 43 A-Junioren-Teams, drei davon spielen in der Verbandsstaffel. Mit den folgenden neun besten Mannschaften dürfen wir uns in der Bezirksstaffel messen. Auch wenn wir aktuell Letzter sind, die Erfahrung, die die Jungs hier sammeln, bringt Ihnen nachhaltig viel mehr, als in der Quali- oder Leistungsstaffel. Der TSV Meckenbeuren und der SV Oberzell sind in dieser Saison das Nonplusultra. Ohne jetzt die Leistung der anderen Gegnern zu schmälern, aber in den restlichen Spielen waren wir nie das schlechtere Team und hätten nicht zwingend Punkte abgeben müssen. Wir machen in der Summe einfach mehr Fehler als der Gegner, sind vor dem Tor zu leichtfertig und im Allgemeinen leider viel zu brav.

SVR-online: Zur Winterpause belegt die JSG trotz teils sehr couragierter und engagierter Auftritte den letzten Platz, der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt neun Punkte. Ist die Hoffnung auf den Klassenerhalt trotzdem noch vorhanden, wie ist die Stimmung im Team?

Sven Sürgand: Wir werden auch nach dem letzten Spieltag im Mai noch nicht wissen, wie viele Mannschaften letztendlich absteigen. Hier müssen wir erstmal die Entscheidungsspiele in die Verbandsstaffel abwarten. Sind es am Ende nur zwei Mannschaften haben wir aktuell nur 3 Punkte Rückstand. Die Situation ist zwar schwierig aber keinesfalls aussichtslos. Ich sag immer „am Arsch ist die Ente fett“ – am Schluss wird abgerechnet. Wenn es am Ende nicht reichen sollte, dann werden wir zumindest sagen können, dass wir alles gegeben haben. Die Stimmung nach den Spielen war immer schon recht verhalten, da die Enttäuschung nach den Niederlagen natürlich überwog. Unterm Strich kann ich aber nicht sagen, dass eine Missstimmung im Kader herrscht – im Gegenteil.

Thomas Müller: Ich wüsste nicht, warum keine Hoffnung auf den Klassenerhalt mehr da sein sollte. Die Lage ist ja nicht aussichtslos und rechnerisch ist noch alles möglich. Die Stimmung im Team ist natürlich nicht immer super klasse – vor allem nach den Spielen, aber ich habe schon den Eindruck, dass sich noch kein einziger Spieler aufgegeben hat.

SVR-online: Wie geht Ihr die Vorbereitung auf die Rückrunde an, wie motiviert Ihr die Jungs trotz der Roten Laterne?

Thomas Müller: Motiviert sind die Jungs eigentlich immer, da kann man den Allerwenigsten was vorwerfen. Und selbst wenn wir die rote Laterne bis zum Schluss behalten sollten, gilt es für jeden Spieler möglichst viel zu lernen und Erfahrungen auf diesem Niveau in der Rückrunde zu sammeln.

Sven Sürgand: Die Truppe hat soviel Charakter, die muss man nicht zusätzlich motivieren. Es wurden jetzt schon auf Eigeninitiative Laufgruppen gegründet, um nicht an der Fitness einzubüßen. In der 7-wöchigen Vorbereitung hoffen wir erstmal, dass das Wetter bwz. die Platzverhältnisse mitspielen. Dann müssen wir an sehr vielem gewissenhaft und grundlegend arbeiten – in erster Linie natürlich an dem, was wir in der Vorrunde nicht gut gemacht haben. Ich bin überzeugt, dass wir in der Vorbereitung eine geballte Mannschaftsdynamik entwickeln werden, sodass wir am 14.03.2020 beginnen können, das Feld von hinten aufzurollen.

SVR-online: Bei den Hallenbezirksmeisterschaften gelang im Januar 2019 ein Riesencoup mit dem Titelgewinn. Wie sind die Prognosen dieses Mal?

Sven Sürgand: Eigentlich sind wir am letzten Turniertag ganz schlecht gestartet. Die Jungs haben sich aber derart gepuscht und von Spiel zu Spiel gesteigert, sodass ich bei Finalanpfiff wusste, die holen das Ding! Nach 15 Jahren mal wieder Hallenbezirksmeister zu werden war ein geiles Erlebnis, auch die Sause im Anschluss bleibt sicher für viele in Erinnerung. Wir sind sicher nicht als Favorit unter den letzten Acht gestartet, aber es hat sich mal wieder gezeigt, was mit Wille, Ehrgeiz und Leidenschaft am Ende möglich ist. Dies sollte ein gutes Beispiel für unsere Rückrunde sein. Natürlich wollen wir mit beiden Mannschaften in der Hallenrunde wieder soweit wie möglich kommen, aber zunächst gilt es erstmal die Vorrunde zu überstehen. Das wird schwer genug, zumal uns hierzu für beide Teams kein Torspieler zur Verfügung steht und durch einen Feldspieler ersetzt werden muss.

Thomas Müller: In der Halle geht es aus meiner Sicht überwiegend nur um den Spaß. Am Ende werden wir dann sehen, wie weit es dieses Mal für uns reicht.

SVR-online: Weihnachten kommt in großen Schritten näher. Welche Wünsche hat das Trainerteam für die besinnlichen Tage und das Neue Jahr?

Thomas Müller: Gesundheit für uns alle und möglichst viel Spaß und Erfolg für unser Hobby Fußball.

Sven Sürgand: Ich wünsche, dass jeder etwas Zeit für Besinnlichkeit findet und ein frohes Fest im Kreise seiner Familie feiern kann. Für das neue Jahr wünsche ich der ganzen SVR-Familie vor allem Gesundheit, allen Akteuren eine verletzungsfreie Rückrunde sowie allen Teams viel Erfolg!

SVR-online: Besten Dank für Eure Worte. Wir drücken Euch die Daumen für die anstehenden Hallenbezirksmeisterschaften und vor allem für eine erfolgreiche Rückrunde.

© 1999-2024 SV Reute 1950 e.V.
 

Top